Die Tanzrichtung
Tango ist ein Tanz, der sich gegen den Uhrzeigersinn auf der Tanzfläche bewegt, wie Walzer oder Foxtrott, nur nicht ganz so schnell. Die Fähigkeit, sich auf der Tanzfläche zu bewegen, ohne mit anderen Paaren zusammenzustoßen, ist eine Kunst für sich. Die meisten Führenden, die verstehen, wie wichtig es ist, in Harmonie mit anderen zu tanzen, entwickeln schließlich einen Sinn für gutes Tanzen im Raum. In Buenos Aires sind manche Tanzflächen so überfüllt, dass es zu jedem Zeitpunkt nur einen Platz gibt, an dem sich ein Paar bewegen kann. Dort hat man keine andere Wahl, als zu lernen, wie man gemeinsam mit allen der Tanzrichtung folgen kann. Wenn die Tanzfläche groß genug ist, gibt es neben der äußeren Hauptbahn noch eine oder mehrere innere Bahnen, die ihr Bestes tun, um sich nicht zu überschneiden. Außerhalb Argentiniens sind die Tanzflächen oft weit weniger geordnet. Das gilt besonders für New York, das für schlechte „Fahrer*innen“ berüchtigt ist. Wenn der Tango hier wachsen und sich verbessern soll, muss sich auch die Fähigkeit mit begrenztem Raum umzugehen entsprechend verbessern. Im Folgenden finden sich einige Tipps zum Navigieren auf der Tanzfläche:
- Wähle eine „Bahn“ und bewege dich in der gleichen Geschwindigkeit wie alle anderen, ohne jemandem auf den Fersen zu sein oder zurückzufallen. Wenn man zurückfällt, hält man alle hinter sich auf und lädt jemanden ein, zu überholen oder den Weg abzuschneiden.
- Mache nicht mehr als einen Rückwärtsschritt gegen die Tanzrichtung – es ist sehr wahrscheinlich, dass jemand direkt hinter einem steht. Wenn die Tanzfläche sehr voll ist, ist es am besten, überhaupt nicht gegen die Tanzrichtung zu gehen.
- Wenn man sich im Außenkreis befindet, überholt man andere Personen auf dieser Bahn nicht auf der rechten Seite.
- Wenn man sich auf einer inneren Bahn befinden, bleibt man in dieser; man wechselt nicht zwischen den „Spuren“ hin und her.
- Verzichte auf einer überfüllten Fläche auf große Figuren wie hohe Voleos und Ganchos.
- Um sich der Menschen um einen herum bewusst zu sein, versuche, das periphere Sehen zu nutzen, die Augen zu entspannen und sich nicht auf jemanden oder etwas Bestimmtes zu konzentrieren. (Dies hilft auch, den ganzen Körper zu entspannen.)
- Berühre nach Möglichkeit nicht den Kopf des*r Partner*in, denn das halbiert das Sichtfeld.
Meistens muss man nur auf die anderen auf der Tanzfläche Rücksicht nehmen und sich an die Tanzrichtung halten, denn dann entwickelt sich gutes Gespür für die Fläche instinktiv. Es hilft, sich vor Augen zu halten, dass es meist die Folgenden sind, die bei einer Kollision verletzt werden.